Die Umwelt und den Menschen lieben: Das ist der Kern der Unternehmensphilosophie von Kyocera. Dazu verfolgt die Kyocera-Gruppe, zu der neben Kyocera Document Solutions Deutschland und Österreich auch die ALOS GmbH sowie die AKI GmbH gehören, eine ganzheitliche CSR-Strategie. Diese bindet nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch Partner und Endkunden ein, wie CEO Dietmar Nick erklärt.
Nachhaltigkeit gilt nicht mehr als „Nice-to-have“, sondern als betriebswirtschaftliche und gesellschaftliche Notwendigkeit. Wie setzt die Kyocera-Gruppe Nachhaltigkeit um?
Dietmar Nick: Für Kyocera zählt Nachhaltigkeit bereits seit der Gründung im Jahr 1959 zu den Eckpfeilern unserer Unternehmensphilosophie. Nachhaltiges Handeln zieht sich deshalb wie ein roter Faden durch alle Entscheidungen in der Unternehmensgruppe. Hier gehen wir nach dem Prinzip “Vermeiden, Verringern, Kompensieren” vor: So ist es unser grundsätzliches Ziel CO2-Emissionen in der Produktentwicklung oder eben in unseren Geschäftsaktivitäten zu vermeiden, wo es geht. Wo dies nicht ganz möglich ist, optimieren wir unsere Prozesse, um die CO2-Menge zu verringern und im letzten Schritt kompensieren wir die unvermeidlichen Emittenden.
Gibt es hier Beispiele, wie dieses Prinzip im Unternehmensalltag angewendet wird?
Nick: Ein Beispiel ist unsere gemeinsame Produktstrategie. Mit unseren Dokumentenmanagement-Lösungen und unserem Knowhow tragen wir dazu bei, Papierverbräuche in Unternehmen zu reduzieren sowie Arbeitsabläufe zu flexibilisieren. Das gilt auch für Service-Prozesse. So sind wir mittlerweile in der Lage, verschiedene Wartungsarbeiten remote durchzuführen – das vermeidet Servicefahrten.
Überdies optimieren wir kontinuierlich unsere Drucker und Multifuntionssysteme, um Energieverbräuche zu optimieren. Hier setzen wir zum Beispiel auf langlebige Komponenten. Bildtrommel, Entwickler- und Fixiereinheit sind dadurch bei Kyocera auf eine extrem hohe Lebensdauer ausgelegt. Diese Komponenten verbleiben über die gesamte Lebensdauer im System. Dies resultiert in einer um bis zu 75 Prozent geringeren Abfallmenge. Auch Logistik- und Produktionsprozesse stellen wir fortlaufend auf den Prüfstand.
Seit dem Jahr 2011 haben wir mit unserer Initiative Print Green einen weiteren großen Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit gemacht. Durch unser Klimaschutzprogramm können wir Kunden den durch uns in Deutschland und Österreich vertriebenen Toner sowie unsere Drucker und Multifunktionssysteme durch CO2-Kompensation klimafreundlich anbieten.
Dabei wird der ökologische Fußabdruck der Toner und Systeme über den gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet und die Menge an CO2 kompensiert, die bei Rohstoffgenerierung, Produktion, Transport und Verwertung entsteht. Die Kompensation erfolgt über mit dem Gold-Standard zertifizierte Klimaschutzprojekte. Auch unsere Standorte in Meerbusch und Wien bzw. die der ALOS GmbH in Köln und der AKI GmbH in Würzburg haben wir auf diese Weise klimaneutral gestellt.
Die CSR-Strategie der Kyocera-Gruppe umfasst also auch externe Stakeholdergruppen?
Nick: Neben unseren Mitarbeiterinnen und Lieferanten spielt der Fachhandel eine zentrale Rolle in unseren Geschäftsaktivitiäten. Unsere Partner sind daher seit jeher auch en wichtiger Multiplikator unserer CSR-Strategie. Bereits seit dem Jahr 2020 bieten wir Fachhändlern an, sich klimaneutral zu stellen. Dies können Partner erreichen, indem sie ihren Corporate Carbon Footprint berechnen lassen und so Maßnahmen zur Senkung identifizieren – einen Weg, den wir selbst gegangen sind.
Darauf aufbauend haben wir seit diesem Jahr einen neuen Partnerstatus eingeführt: Für die Auszeichnung als Nachhaltigkeits-Partner gilt es eine Reihe von Kriterien zu erfüllen. Die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die Beratung von Kunden hinsichtlich ressourcenschonendem Druckverhalten, sind hier zwei Beispiele.
Mit der Auszeichnung als Kyocera Nachhaltigkeits-Partner soll das Engagement von Händlern für mehr Nachhaltigkeit in der Branche gewürdigt werden. Das Zertifikat soll Partnern unter anderem neue Möglichkeiten für ihre Außendarstellung bieten und die Nachhaltigkeitsbemühungen bei Ausschreibungen sowie Kundengesprächen unterstreichen.
Alle Standorte der Unternehmensgruppe sind klimaneutral: Was sind die größten Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen?
Nick: Auch wenn immer mehr Unternehmen den eigenen Handlungsbedarf beim Thema Nachhaltigkeit erkennen, fällt es ihnen mitunter schwer, den richtigen ersten Schritt zu identifizieren. Dabei hilft ihnen ihre CO2-Bilanz. Wer weiß, wie viel Emissionen im Unternehmen durch welche Tätigkeiten entstehen, kann gezielt gegensteuern und konkrete Maßnahmen zu ihrer Reduzierung oder Kompensation ergreifen. Das gilt für große Unternehmen genauso wie für kleine Betriebe.
Kompensation kann dabei ein zentraler Baustein sein, wird aber alleine nicht für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen sorgen. Viel mehr erreichen Unternehmen durch die Prüfung und Optimierung von Prozessen hinsichtlich ihrer Effizienz. Je weniger Emissionen entstehen, desto weniger muss später kompensiert werden. Dazu muss zunächst geprüft werden, wie sich CO2-Emissionen in Fertigungs- oder Büroprozessen vermeiden oder vermindern lassen.
Das Thema Nachhaltigkeit wird uns auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Wie werden Sie zukünftig mit Ihren Kunden zusammenarbeiten, um gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit zu kommen?
Nick: Eines der wichtigsten Themen in dieser Hinsicht ist das Green Office. Das Büro wird bei vielen Nachhaltigkeitsstrategien heute noch vernachlässigt, obwohl es großes Potenzial bereithält. Auf dem Weg zum klimaneutralen Büro unterstützen wir Kunden bereits seit Jahren durch CO2-neutrale Toner und klimafreundliche Drucker und Multifunktionssysteme. Zum Green Office gehören aber auch Softwarelösungen. Sichere digitale Büroprozesse bieten eine hohe Effizienz und senken den Papier- und Energieverbrauch. Ein wichtiger Faktor ist dabei das digitale Dokumentenmanagement. Dokumentenmanagement-Lösungen wie der Kyocera Workflow Manager ermöglichen die Digitalisierung von zentralen und dokumentenbasierten Unternehmensprozessen wie dem Vertragsmanagement oder der Bearbeitung von Eingangsrechnungen. Auf diese Weise lässt sich nicht nur Papier sparen, sondern auch die Effizienz erhöhen. Das alles trägt zu mehr Nachhaltigkeit in der Unternehmenswelt bei.
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