Christian Pudzich
15. September 2021

Nach­hal­tig­keit ist in aller Munde. Den­noch haben ins­be­son­dere viele klei­nere Fir­men keine Stra­te­gie für den betrieb­li­chen Umwelt- und Kli­ma­schutz im Büro. Dabei sind ent­spre­chende Maß­nah­men oft kos­ten­güns­tig umsetz­bar. Ein Green Office kön­nen ent­schei­dend zum wirt­schaft­li­chen Erfolg bei­tra­gen, schreibt die Vor­sit­zende des Unter­neh­mens­netz­werks B.A.U.M., Yvonne Zwick, in einem Gastbeitrag.

Eine aktu­elle Umfrage des Markt­for­schungs­in­sti­tuts Sta­tista im Auf­trag von Kyocera zeigt, dass es in Unter­neh­men bei der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie für Office-Pro­zesse noch Poten­zial für Ver­bes­se­rung gibt. Auf die Frage „Gibt es in Ihrem Büro eine Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie?“ gaben ein Drit­tel der 802 befrag­ten Büro­an­ge­stell­ten an, ihr Unter­neh­men wür­den keine Stra­te­gie für ein Green Office ver­fol­gen – bei den klei­ne­ren Unter­neh­men mit 20 bis 49 Mitarbeiter:innen gaben dies sogar fast die Hälfte an. Was ist da los?

Büros sind bei der Umset­zung der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie in der Unter­neh­mens­pra­xis von beson­de­rer Bedeu­tung. Dies liegt zum einen daran, dass bei rund 15 Mil­lio­nen Men­schen (IW-Trends 3/2020), die in Deutsch­land im Büro arbei­ten, einer umwelt­freund­li­chen und res­sour­cen­scho­nen­den Gestal­tung des Büro­all­tags ein gro­ßes Poten­zial für den Umwelt­schutz zukommt. Zum ande­ren bie­tet das „grüne Büro“ auch eine her­vor­ra­gende Mög­lich­keit, die Mitarbeiter:innen für einen nach­hal­ti­gen Büro­all­tag zu sen­si­bi­li­sie­ren und in die Umset­zung der Nach­hal­tig­keits­ziele des Unter­neh­mens ein­zu­be­zie­hen. Bei den Mitarbeiter:innen ein Bewusst­sein für mehr Umwelt­schutz und Nach­hal­tig­keit zu wecken, ist eine ent­schei­dende Vor­aus­set­zun­gen, um als Unter­neh­men erfolg­reich nach­hal­tig zu wirt­schaf­ten. Mit­un­ter gibt es auch Über­tra­gungs­ef­fekte durch die Ein­übung all­täg­li­cher Nach­hal­tig­keit in andere Lebens­be­rei­che – ein schö­ner Bei­trag für mehr Umwelt­schutz, über den sich nicht nur die Gene­ra­tion „Fri­days for Future“ freut!

Green Office – Handlungsfelder

Beim Green Office wer­den in der Regel drei Hand­lungs­fel­der unter­schie­den. Sie umfassen:

  1. nach­hal­tige Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie (Green IT),
  2. umwelt­freund­li­che Gebäude- und Raum­ge­stal­tun­gen (Green Buil­ding) sowie
  3. nach­hal­ti­ges Nut­zer­ver­hal­ten (Green Behaviour).

Kleine Ver­än­de­run­gen in unse­ren Gewohn­hei­ten sind meist kos­ten­güns­tig und schnell umsetz­bar bei gleich­zei­tig gro­ßem Nut­zen für die Umwelt. Ein scho­nen­der Umgang mit Res­sour­cen „by default“, also durch Vor­ein­stel­lun­gen zum Bei­spiel im Bereich IKT sowie eine mög­lichst nach­hal­tige Büro­ar­ti­kel­be­schaf­fung zer­ti­fi­zier­ter Pro­dukte mit bei­spiels­weise hohem Recy­cling­an­teil und Recy­clier­bar­keit soll­ten eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein. Diese Maß­nah­men eig­nen sich grund­sätz­lich für alle Unter­neh­men und Ein­rich­tun­gen mit Büro­ar­beits­plät­zen, egal wel­cher Grö­ßen­ord­nung. Sie las­sen sich gerade auch in klei­nen Unter­neh­men pro­blem­los umset­zen, bezie­hen jede und jeden einzelne:n Büromitarbeiter:in in das Enga­ge­ment mit ein.

Kli­ma­schutz im Büro hat viele Vorteile

Kli­ma­schutz im Büro hat viele posi­tive Effekte für das Unter­neh­men, die Mitarbeiter:innen und das wei­tere Umfeld. So trägt eine nach­hal­tige und umwelt­be­wusste Unter­neh­mens­kul­tur zu einem posi­ti­ven Image des Unter­neh­mens bei. Dabei wird die Frage, wie Unter­neh­men mit den Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit umge­hen, für viele Kun­den und Part­ner immer wich­ti­ger. Laut einer Stu­die von Ser­vie­ce­plan Cor­po­rate Repu­ta­tion und der Manage­ment­be­ra­tung Bie­sal­ski & Com­pany lässt sich bis zu 13 Pro­zent des Gesamt­um­sat­zes auf ein nach­hal­ti­ges Unter­neh­mens­image zurückführen.

Ähn­li­ches gilt auch für den Arbeits­markt, denn: Für poten­zi­elle Arbeitnehmer:innen ist ein gesun­der, nach­hal­ti­ger Arbeits­platz ein wich­ti­ges Ent­schei­dungs­kri­te­rium und trägt zur Attrak­ti­vi­tät nach­hal­tig wirt­schaf­ten­der Unter­neh­men auf dem Arbeits­markt bei. Zudem erhöht eine nach­hal­tige Atmo­sphäre am Arbeits­platz den Wohl­fühl­fak­tor bei den Mitarbeiter:innen, was zu bes­se­rer und pro­duk­ti­ve­rer Arbeit führt. Emis­si­ons­arme Geräte stei­gern Mitarbeiter:innengesundheit und ‑zufrie­den­heit, Krank­heits­tage und Fluk­tua­tion sinken.

Nach Anga­ben des Fraun­ho­fer IAO Büro­ar­beit bele­gen Stu­dien, dass die orga­ni­sa­to­ri­sche, tech­no­lo­gi­sche und räum­li­che Gestal­tung der Arbeits­um­ge­bung einen enor­men Ein­fluss auf Mitarbeiter:innen und damit auf das gesamte Unter­neh­men hat. Die Gestal­tung einer nach­hal­ti­gen und inno­va­ti­ven Arbeits­um­ge­bung sei ein wich­ti­ges Instru­ment, um den stei­gen­den Anfor­de­run­gen aus Sicht der Unter­neh­men und ihrer Mitarbeiter:innen erfolg­reich zu begegnen.

Ener­gie­ef­fi­zi­en­tes Büroequipment

Durch den scho­nen­den Umgang mit Res­sour­cen, den Ein­satz lang­le­bi­ger und ener­gie­ef­fi­zi­en­ter Büro­ge­räte und nach­hal­tige Büro­ge­bäude kön­nen durch eine Green-Office-Stra­te­gie ins­be­son­dere auf lange Sicht Kos­ten redu­ziert und natür­lich nicht zuletzt ein Bei­trag zum Klima- und Umwelt­schutz geleis­tet wer­den. Ein wei­te­rer Aspekt nach­hal­ti­ger Beschaf­fung (nicht nur bei Büro­pro­duk­ten) ist, dass Unter­neh­men mit ihrer Nach­frage die Markt­ein­füh­rung inno­va­ti­ver nach­hal­ti­ger Pro­dukte för­dern. Damit leis­ten sie einen wich­ti­gen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Moder­ni­sie­rung der Wirt­schaft, für zukunfts­fä­hige Märkte und Arbeitsplätze.

Über die Autorin

Yvonne Zwick ist die Vor­stands­vor­sit­zende des Bun­des­deut­schen Arbeits­krei­ses für Umwelt­be­wuss­tes Manage­ment (B.A.U.M.) e.V.. Der Ver­ein wurde 1984 als erste über­par­tei­li­che Umwelt­in­itia­tive der Wirt­schaft gegrün­det und ist heute mit gut 700 Mit­glie­dern ein star­kes Netz­werk für nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten. B.A.U.M. unter­stützt seine Mit­glie­der in Fra­gen des unter­neh­me­ri­schen Umwelt­schut­zes und des nach­hal­ti­gen Wirt­schaf­tens. Der Schwer­punkt liegt auf pra­xis­ori­en­tier­tem Erfah­rungs­aus­tausch und Ser­vice. Im rah­men des Wett­be­werbs „Büro & Umwelt“ zeich­net B.A.U.M seit 2008 jähr­lich nach­hal­ti­ger Arbeits- und Büro­kon­zepte aus.  Infor­ma­tio­nen zum Thema Kli­ma­schutz im Büro sowie Infor­ma­tio­nen fin­det man hierzu auf www.buero-und-umwelt.de

Wie kann man den Kli­ma­schatz im Büro verbessern?

Anre­gun­gen zum Thema Kli­ma­schutz im Büro gibt es auch im Rah­men von Kyocera Insights. Das Live­stream-For­mat stellt Ansätze fürs Green Office vor und lässt Exper­ten aus Wis­sen­schaft und Wirt­schaft zu Wort kom­men. Die Sen­dung zum Thema “Green Ofice” gibt es hier. 

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