Schlech­tes Zeug­nis für Smart Working: Mit­ar­bei­ter attes­tie­ren Unter­neh­men Verbesserungsbedarf

30. April 2019
Ange­stellte geben Unter­neh­men beim Thema Smart Working eher mäßige Noten Büro­an­ge­stellte in Deutsch­land sind mit der Umset­zung von smar­ten Arbeits­wei­sen eher unzu­frie­den. Dies hat eine aktu­elle Umfrage von sta­tista in Auf­trag von KYOCERA Docu­ment Solu­ti­ons erge­ben. So gaben 19 Pro­zent der darin Befrag­ten ihrem Arbeit­ge­ber beim Thema Smart Working die Schul­note man­gel­haft bzw. ungenügend.

Noch vor weni­gen Jah­ren waren Tablet-PCs, Smart­phones und Note­books ein Sta­tus­sym­bol für Mit­ar­bei­ter des mitt­le­ren Manage­ments, Home-Working sowie fle­xi­ble Arbeits­zei­ten eher die Aus­nahme als die Regel. Heute ist dies – dem digi­ta­len Wan­del sei Dank – frei­lich anders. Begriffe wie „Smart Working“ oder „agile Arbeits­wei­sen“ sind in den Chef­eta­gen der Unter­neh­men keine Fremd­worte mehr.

Die Arbeit ist im Wan­del und mit ihr auch der Arbeits­platz. Das ist nicht wirk­lich neu. Neu ist nur die Geschwin­dig­keit und auch die Tiefe, mit der sich die­ser Wan­del voll­zieht. Es geht nicht mehr nur um die Schreib­ma­schine, die vom PC abge­löst wird und der dann wie­derum vom Thin-Cli­ent, son­dern auch um eine kul­tu­relle Ver­än­de­rung, die von Mit­ar­bei­tern gewünscht und von den Unter­neh­men auch getrie­ben wird. So hat eine Stu­die von IDG Rese­arch aus dem Jahr 2017 erge­ben, dass die Bereit­stel­lung des „Arbeits­plat­zes der Zukunft“ gleich hin­ter der IT-Sicher­heit von Unter­neh­mens­ver­ant­wort­li­chen als die wich­tigste Her­aus­for­de­rung ange­se­hen wird, die es zu lösen gilt.

Smart-Working-Umfrage zeigt Verbesserungsbedarf

Das Thema Smart Working ist also längst nicht mehr nur auf dem Zet­tel. Viel­mehr wird in den Unter­neh­men daran gear­bei­tet, ent­spre­chende Kon­zepte zu rea­li­sie­ren. Doch wie weit sind die Betriebe hier? Wie smart ist die Büro­ar­beit bereits? Diese Frage hat das Sta­tis­tik­por­tal Sta­tista im März 2019 1.100 Büro­an­ge­stell­ten mit einem PC-Arbeits­platz gestellt. Das Ergeb­nis: 63 Pro­zent der Befrag­ten geben ihrem Unter­neh­men eher durch­schnitt­li­che bis schlechte Noten in die­sem Bereich.

Immer­hin: Jeder dritte Ange­stellte (37 Pro­zent) bewer­tet sei­nen Arbeit­ge­ber bei der Umset­zung von Smart-Working-Kon­zep­ten mit der Note „gut“ oder „sehr gut“. Jeder fünfte Ange­stellte (19 Pro­zent) attes­tiert sei­nem Arbeit­ge­ber hin­ge­gen drin­gen­den Ver­bes­se­rungs­be­darf und ver­gab die Note „man­gel­haft“ oder „unge­nü­gend“.

63 Pro­zent der Büro­an­ge­stell­ten ver­ge­ben nur mäßige Noten

Stellt sich natür­lich die Frage nach den Grün­den für das eher mäßige Abschnei­den der Unter­neh­men. Wenn das Thema Smart Working seit meh­re­ren Jah­ren auf der Agenda steht und die Ver­ant­wort­li­chen sich über des­sen Bedeu­tung für die Mit­ar­bei­ter­bin­dung und ‑gewin­nung bewusst sind: Warum sind die Ange­stell­ten dann eher unzu­frie­den mit der Umsetzung?

Um diese Frage zu beant­wor­ten, müs­sen wir uns die Wün­sche der Büro­ar­bei­ter anschauen, die diese in Bezug auf das Thema Smart Working haben. Hier stach in der Sta­tista-Stu­die vor allem ein Aspekt her­aus: Flexibilität!

Fle­xi­bi­li­tät steht hoch im Kurs

Für 79 Pro­zent der Befrag­ten sind fle­xi­ble Arbeits­zeit­mo­delle der wich­tigste Aspekt für die Gestal­tung des Arbeits­plat­zes der Zukunft. Auf Platz 2 folgt die Mög­lich­keit, den Arbeits­ort fle­xi­bel zu wäh­len – bei­spiels­weise durch die Mög­lich­keit des Home-Workings: 69 Pro­zent hal­ten dies für wich­tig. Eben­falls hoch im Kurs ste­hen die Bereit­stel­lung von moder­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Arbeits­mit­teln (89 Pro­zent) sowie ein opti­ma­ler Infor­ma­ti­ons­fluss (47 Prozent).

Gerade der zuletzt genannte Punkt ist inter­es­sant, denn: Nur durch moderne Soft­ware-Tools bzw. ein gutes Infor­ma­ti­ons­ma­nage­ment lässt sich die von den meis­ten Umfra­ge­teil­neh­mern gewünschte Fle­xi­bi­li­tät über­haupt erst her­stel­len! Erst wenn ich von zuhause bzw. unter­wegs auf die von mir benö­tig­ten Doku­mente und Infor­ma­tio­nen zugrei­fen und sie bear­bei­ten kann, bin ich wirk­lich fle­xi­bel in der Wahl mei­ner Arbeits­zeit und des Arbeitsortes.

Ins Infor­ma­ti­ons­ma­nage­ment investieren

Und genau hier besteht laut Bit­kom Digi­tal Office Index 2018 vor allem in klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men drin­gen­der Hand­lungs­be­darf: Nur 34 Pro­zent der Unter­neh­men set­zen bei­spiels­weise eine Lösung ein, die eine bereichs­über­grei­fende Recher­che nach Doku­men­ten oder Infor­ma­tio­nen zulässt. Gerade ein­mal 19 Pro­zent nut­zen über­dies eine Soft­ware­lö­sung, um Work­flows zu auto­ma­ti­sie­ren. Die Bereit­stel­lung einer ent­spre­chen­den IT-Infra­struk­tur sowie eines intel­li­gen­ten Infor­ma­ti­ons- und Wis­sens­ma­nage­ments ist daher die größte Hürde für mobile, fle­xi­ble und agile Arbeits­platz­kon­zepte. Gleich­zei­tig bil­det sie aber über­haupt erst die tech­no­lo­gi­sche Basis, von der aus Smart Working mög­lich wird. Hier gilt es, zu inves­tie­ren und ent­spre­chende Lösun­gen bereitzustellen.

Fazit

Die Ent­wick­lung und Stu­dien machen eines klar: Unter­neh­men wer­den Mit­ar­bei­ter mit Büro­ki­cker und Free-Cof­fee-Voll­au­to­mat zwar eine Freude berei­ten – den Wunsch nach fle­xi­blen Arbeits­wei­sen so jedoch sicher nicht erfül­len. Smart Working ist mehr als ein kurz­fris­ti­ger Trend – Smart Working ist viel­mehr ein Pro­zess, der eine neue Unter­neh­mens­kul­tur zur Folge haben wird. Ein Pro­zess, der bereits heute eine ent­schei­dende Rolle im Kampf um Talente spielt. Die Umset­zung von smar­ten Arbeits­wei­sen lohnt sich also … nicht nur für die Mitarbeiter!

Wie Sie mit­tels Doku­men­ten­ma­nage­ment digi­tale und fle­xi­ble Arbeits­wei­sen schaf­fen, erfah­ren Sie in unse­ren E‑Books.