Unternehmen, die ihren ökologischen Fußabdruck über die gesamte Lieferkette verfolgen wollen, kommen um Digitalisierung nicht herum. Das gelingt umso besser, wenn auch Office und IT selbst „grün“ sind.
Vor 50 Jahren wurde die Verletzlichkeit der Natur mit einem Schlag zum Thema: Der Club of Rome zeigte der Welt die „Grenzen des Wachstums“ auf. Der Druck, nachhaltiger zu wirtschaften, ist heute drängender denn je. Neben den Folgen des Klimawandels gehören gestörte Lieferketten in der Corona-Pandemie und die Rohstoffabhängigkeit von autoritären Regimen zu den Gründen.
Auch rechtlich müssen Unternehmen umdenken. So greift ab 2023 in Deutschland das Lieferkettengesetz und ab 2024 die EU-weite Pflicht für viele Unternehmen ab 250 Mitarbeitern, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen. Möglich ist dies meist nur dann, wenn Unternehmen detaillierte Daten und Informationen über die Arbeitsweisen ihrer zahlreichen Partner und Zulieferer erhalten – denn die dann greifende Berichtspflicht erfasst oft die gesamte Wertschöpfungskette. Nötig sind dazu vor allem IT-Systeme, mit denen wichtige Nachhaltigkeitskennzahlen digital erfasst und ausgetauscht werden können.
IDC-Studie zeigt Nachholbedarf bei Green IT
Das zeigt, „grünes“ Wirtschaften ohne Digitalisierung ist kaum denkbar. Ohne entsprechende IT-Systeme können Unternehmen weder den eigenen ökologischen Fußabdruck messen noch entsprechende Daten ihrer Partner verarbeiten. Nur: Der Studie „IT & Sustainability in Deutschland 2022“ des Beratungsunternehmens IDC zufolge sind erst wenige Unternehmen gut darauf vorbereitet.
Demnach planen zwar 44 Prozent der 200 befragten Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern eine Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft. Und 41 Prozent wollen vor allem mit Partnern und Zulieferern mit denselben Nachhaltigkeitszielen zusammenarbeiten. Bislang mangele es aber vor allem an einer tiefgreifenden Digitalisierung, schreiben die Studienautoren.
Deren schleppende Umsetzung sorge für fehlende Transparenz über Prozesse und Daten in den Unternehmen und deren Lieferkette, was Nachhaltigkeitsinitiativen ausbremse.
Green IT integriert Software und Hardware
Lösungen bieten vor allem Cloud-Dienste, mit denen auch Lieferanten, Abnehmer und Kunden arbeiten, das Internet of Things (IoT), mit dem sich Nachhaltigkeitsdaten von Geräten, Maschinen oder Produkten messen und kontrollieren lassen oder ein zentrales Dokumentenmanagement wie zum Beispiel mit dem Kyocera Workflow Manager, das in einem digitalen Büro hohe Arbeitseffizienz bei niedrigem Papier- und Energieverbrauch sicherstellt.
In einem „Green Office“ helfen Software-Lösungen auch, Hardware wie zum Beispiel Drucker CO2-sparend fernzuwarten oder Fehldrucke zu vermeiden. Innovationen wie Toner, die statt ausgewechselt nur nachgefüllt werden müssen, zeigen das Potenzial, das auch von Unternehmen erkannt wird. Laut IDC-Studie spielt bei nachhaltiger Hardware für knapp 90 Prozent von ihnen die Druckerinfrastruktur eine wichtige Rolle.
Flexible Nutzungsdauer verbessert Umweltbilanz
Doch auch nachhaltige Verpackungen, die Kompensation des bei der Gerätefertigung unvermeidlichen CO2-Ausstoßes durch zertifizierte Umweltprojekte und auf extreme Langlebigkeit ausgelegte Komponenten wie Bildtrommeln, Entwickler- und Fixiereinheiten verbessern die Umweltbilanz.
Denn noch immer kalkulieren Unternehmen bei der Office-Hardware mit Abschreibungszeiträumen und Vertragslaufzeiten, statt nötige Neuanschaffungen an Leistung oder Verschleiß der Geräte festzumachen.
Nachhaltige Geschäftsprozesse umsetzen
Für Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften wollen, stehen also Lösungen bereit. Sie zu nutzen, ist jedoch für Mittelständler im Alleingang oft schwer. Um sich über die gesamte Wertschöpfungskette und im eigenen Ökosystem nachhaltig aufzustellen, hilft daher der Rückgriff auf externe Partner und IT-Anbieter.
Denn sie verfügen über Expertise und ein nachhaltiges Netzwerk, um neben internen Kennzahlen wie Energieverbrauch und Produktionseffizienz auch externe Kenngrößen wie den Water-Footprint oder die Supply-Chain-Miles im Blick zu behalten.
Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die IT-Strategie als Ausgangsbasis
Transparenz in betrieblichen Prozessen wird nicht einfach nur durch den Einsatz von Technologie geschaffen, sondern durch die Verknüpfung von Technologien, erzeugten Daten und Informationen im Rahmen einer ganzheitlichen Digitalisierung und Datenstrategie. Zwei Drittel der befragten Unternehmen geben an, dass eine umfassende Digitalisierung eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen ist.
Die Digitalisierung unterstützt aber nicht primär die Nachhaltigkeit, sondern die Wertschöpfung eines Unternehmens und sorgt dabei für einen steigenden Einsatz von IT-Ressourcen, einen erhöhten Bedarf an Endgeräten, Rechen- und Speicherkapazitäten und schlussendlich für einen höheren Energiebedarf und potenziellen Elektroschrott. Das stellt Organisationen vor die schwierige Aufgabe, eine Balance zwischen der nötigen IT-Performance und Nachhaltigkeit zu finden.
„Greening of and by IT“ liegt als verbindendes Element genau zwischen den Business-Prioritäten Digitalisierung und Sustainability. Die zunehmende Konvergenz von digitaler und nachhaltiger Transformation wird damit eines der wichtigsten Themen für Innovation und Wachstum der kommenden Jahren.
E‑Book: IT als Treiber von Nachhaltigkeit
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