Christian Pudzich
23. Februar 2022

Nur digi­ta­li­sierte Unter­neh­men wer­den mit­tel­fris­tig im Wett­be­werb bestehen. Doch mit der Beschaf­fung neuer IT-Aus­rüs­tung allein ist es nicht getan, war­nen Exper­ten: Ein Schlüs­sel zum Erfolg kann ein Wan­del zu einer digi­ta­len Unter­neh­mens­kul­tur sein. Füh­rungs­kräfte benö­ti­gen neue Fähig­kei­ten, um die Mit­ar­bei­ter dabei mitzunehmen.

Der digi­tale Wan­del nimmt wei­ter an Fahrt auf. Nicht erst seit der Corona-Pan­de­mie aber mit noch grö­ße­rer Dyna­mik. In einer aktu­el­len Umfrage des Digi­tal­ver­ban­des Bit­kom geben 94 Pro­zent der Unter­neh­men an, dass die Digi­ta­li­sie­rung für die Wirt­schaft durch Corona an Bedeu­tung gewon­nen hat. Bezeich­nend: Einen Bedeu­tungs­ver­lust des The­mas macht kei­ner der Teil­neh­mer aus. Laut Bit­kom set­zen inzwi­schen knapp drei Vier­tel der Unter­neh­men Tools zur digi­ta­len Zusam­men­ar­beit ein, zwei Drit­tel wickeln Pro­zesse statt auf Papier durch digi­tale Doku­mente ab. Trotz­dem besteht Nach­hol­be­darf: 65 Pro­zent der Befrag­ten bezeich­nen sich laut Umfrage eher als „Nach­züg­ler“ der Digitalisierung.

Umbau der Unter­neh­mens­kul­tur unumgänglich

Auf­ho­len lau­tet daher die Devise, vor allem für klei­nere und mit­tel­große Unter­neh­men. Denn Exper­ten sind sich einig, dass Digi­ta­li­sie­rung nötig ist, um sich in einer von schnel­lem Wan­del ergrif­fe­nen Wirt­schafts­welt zu behaup­ten, auf immer fle­xi­ble­ren Märk­ten zu bestehen und neue Geschäfte auf­zu­bauen. Dabei ist die Beschaf­fung und Imple­men­tie­rung neuer IT-Tools und ‑Tech­nik zwar not­wen­dige Vor­aus­set­zung für eine digi­tale Neu­auf­stel­lung. Aber: „Als hin­rei­chende Bedin­gung hin­zu­kom­men muss die Anpas­sung, mög­li­cher­weise ein grö­ße­rer Umbau der Unter­neh­mens­kul­tur“, heißt es in einer grund­le­gen­den Stu­die der Unter­neh­mens­be­ra­tung Cap­ge­mini Con­sul­ting.

Die­ser Kul­tur­wan­del kann Füh­rungs­kräfte vor grö­ßere Her­aus­for­de­run­gen stel­len als die Ein­füh­rung neuer Tech­no­lo­gien selbst. Sie benö­ti­gen nicht nur neue For­men von Füh­rung, um Mit­ar­bei­ter zu beglei­ten, die mobil oder im Home­of­fice arbei­ten. Von höchs­ter Bedeu­tung ist für die Cap­ge­mini-Exper­ten eine digi­tale Vision – ein Leit­bild, wie das Unter­neh­men in Zukunft funk­tio­nie­ren soll. Gleich danach ran­giert auf der To-do-Liste das Weg­räu­men von Bar­rie­ren im Kopf, der men­ta­len Ver­tei­di­gung bestehen­der Struk­tu­ren. Nur so kann die Zusam­men­ar­beit mit­hilfe digi­ta­ler Tools und damit eine Umwäl­zung von Arbeits­wei­sen gelingen.

Glücks­fall Digitalisierung

Ein gro­ßes Pro­blem dabei: Neue­run­gen in der IT und der digi­tale Umbau von Pro­zes­sen hat kul­tu­relle Dimen­sio­nen oft­mals in den Hin­ter­grund gedrängt, bemän­gelt Cap­ge­mini. Doch es kommt dar­auf an, die Mit­ar­bei­ter mit­zu­neh­men, um Wider­stände zu lösen und Ängste abzu­bauen. Dies gelingt zum Bei­spiel eher, wenn sich die Digi­ta­li­sie­rung den effi­zi­en­ten Pro­zes­sen eines Unter­neh­mens anpasst, statt dass sich Mit­ar­bei­ter kom­plett auf neue, digi­tale Pro­zesse umstel­len müs­sen. Gelingt so ein Wan­del im Mind­set, könne sich die Digi­ta­li­sie­rung gera­dezu als „Glücks­fall für das Change Manage­ment“ ent­pup­pen, schrei­ben die Experten.

Wie kann eine digi­tale Fir­men­kul­tur ent­ste­hen? Digi­tale Pro­zesse benö­ti­gen neue For­men der Zusam­men­ar­beit. Mit­ar­bei­ter müs­sen gestärkt wer­den, um durch auto­no­mere Arbeits­be­din­gun­gen Ideen zu ent­wi­ckeln und gege­be­nen­falls im Sinne von Entre­pre­neur­ship eigen­stän­dig sowie agil umzu­set­zen. Dabei erhal­ten ein Mehr an Ver­trauen ebenso wie das Ler­nen sowie das Ver­tei­len und Ver­mit­teln von Wis­sen eine deut­lich grö­ßere Bedeu­tung als früher.

Mit digi­ta­ler Unter­neh­mens­kul­tur Talente gewinnen

Für digi­tale Füh­rung brau­chen Ent­schei­der Res­sour­cen und Bud­gets, sonst dro­hen die tech­ni­schen Inves­ti­tio­nen zu ver­puf­fen. Und sogar die Zukunft der Firma kann in Gefahr gera­ten. Denn eine digi­tale Unter­neh­mens­kul­tur ist uner­läss­lich für die Gewin­nung neuer, jun­ger Fach­kräfte. Die Gene­ra­tion Y wolle nicht für „alt­mo­di­sche Unter­neh­men“ arbei­ten, stellt der Digi­ta­li­sie­rungs­vi­sio­när Tim Cole fest. Diese „wer­den sich schmü­cken, sich fit machen müs­sen für die Jun­gen. Damit sie zu ihnen kom­men und nicht zur Kon­kur­renz gehen.“ So zah­len Digi­ta­li­sie­rung und Kul­tur­wan­del in den schär­fer wer­den­den Kampf um Talente ein.

Die Zeit drängt. Viele Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jekte wur­den im Zuge der Corona-Pan­de­mie vor­an­ge­trie­ben. Nicht immer mit Erfolg. So geben in einer aktu­el­len Cap­ge­mini-Umfrage zwar 69 Pro­zent der Füh­rungs­kräfte an, ihr Unter­neh­men habe den Über­gang zu Remote- und Hybrid­ar­beits­mo­del­len rei­bungs­los bewäl­tigt – aber nur 49 Pro­zent der zugleich befrag­ten Mit­ar­bei­ter stim­men dem zu. Das macht deut­lich: Der Weg zu einer neuen, digi­ta­len Unter­neh­mens­kul­tur dürfte in vie­len Fäl­len noch weit sein.

Ein­fa­che tech­ni­sche Voraussetzungen

Kul­tur­wan­del erfor­dert einen lan­gen Atem. Die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen kön­nen aber ver­gleichs­weise kurz­fris­tig geschaf­fen wer­den, wenn mit klei­ne­ren Pro­jek­ten in Teil­be­rei­chen wie etwa dem Rech­nungs­we­sen gestar­tet wird. Als Ein­stieg in digi­tale Pro­zesse bie­ten sich Doku­men­ten-Manage­ment-Sys­teme wie der Kyocera Docu­ment Mana­ger an, der nicht im gesam­ten Unter­neh­men zugleich ein­ge­führt wer­den muss. Durch umfang­rei­che Vor­kon­fi­gu­ra­tion gelingt eine schnelle Imple­men­tie­rung. Hohe Ska­lier­bar­keit ermög­licht den spä­te­ren Roll-out in wei­te­ren Abtei­lun­gen. Die Inte­gra­tion in die übli­chen Office-Anwen­dun­gen sichert den Bestand bewähr­ter Pro­zesse. Ins­be­son­dere für Mit­tel­ständ­ler kann dies der Beginn der Digi­ta­li­sie­rung sein – der zugleich Basis ist und Zeit ver­schafft für eine umfas­sen­dere Trans­for­ma­tion der Unternehmenskultur.

Live­stream: So schaf­fen Sie eine digi­tale Wissenskultur

Wie man eine digi­tale Unter­neh­mens­kul­tur schafft ist auch Thema von Kyocera Insights #06. Am 23.03.2022 spricht Mode­ra­tor Tors­ten Knip­pertz mit Exper­ten wie dem Change Mana­ger Jür­gen Bock (u.a. Otto Group), dem Olym­pia­sie­ger und Unter­neh­mens­be­ra­ter Michael Groß sowie DMS-Exper­ten wie an eine digi­tale Unter­neh­mens­kul­tur schafft und wie das Wis­sens­ma­nage­ment in einer digi­ta­len Welt gelingt. Die Regis­trie­rung zum Live­stream ist kos­ten­frei auf insights.kyocera.de möglich. 

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