Die Staatsbibliothek in Berlin ist eine der größten Bibliotheken weltweit. Zu ihrem Bestand gehören alte Landkarten, Handschriften sowie zahlreiche alte und erhaltenswerte Dokumente aus vergangenen Zeiten, die insbesondere für Wissenschaft und Forschung von großem Interesse sind.
Geschichte für die Nachwelt zugänglich machen
Die Digitalisierung ihrer Bestände ist der Berliner Staatsbibliothek ein wichtiges Anliegen. So können alte Schriftstücke nicht nur weiter für die Nachwelt gesichert werden, sondern sind in digitaler Form auch wesentlich einfacher zugänglich. Doch gerade der Umgang mit sensiblen Originalen ist eine Herausforderung, die Andreas Mälck umtreibt. Als Leiter der Abteilung Bestandserhaltung und Digitalisierung ist er zusammen mit seinem Team für die digitale Erfassung der Werke zuständig.
Die Experten in Berlin arbeiten parallel an mehreren Projekten. Darunter sind auch internationale Digitalisierungsprojekte, bei denen mehrere Archive und Bibliotheken beteiligt sind und ihre Sammlungen zu einem bestimmten Thema oder Zeitraum zusammentragen. Im Rahmen des bereits abgeschlossenen Projekts „European Collections 1914–1918” wurde beispielsweise das Alltagsleben in der Zeit des Ersten Weltkrieges dokumentiert. Beteiligt waren daran unter anderem auch die British Library und die Bibliothèque Nationale de France.
Besonderes Augenmerk liegt auf sensiblen Originalen
Gerade solche Großprojekte können von der Digitalisierung profitieren. „Wie ein Mosaikstein trägt jedes Werk, das wir digital erschließen, zu einem besseren Verständnis der jeweiligen historischen Epoche bei”, erklärt Andreas Mälck. So sei die Erhaltung für die Nachwelt gleichermaßen ein Impuls für die Wissenschaft und die digitale Gedächtniskultur.
Ein großer Anteil der Dokumente, die in der Berliner Staatsbibliothek digitalisiert werden, ist sehr sensibel. So muss besonderes Augenmerk darauf gerichtet werden, diese nicht zu beschädigen und dennoch eine besonders farbtreue digitale Abbildung zu generieren.
Die Lösung liefern die sogenannten Aufsichtsscanner der
Firma Zeutschel. Anders als typische Büroscanner werden die Originale hier von oben gescannt. Durch die entscheidend verringerte physikalische Belastung ist dieses Verfahren besonders schonend und spart nebenher auch Zeit und Kosten.
Digitale Archivierung ist schonend und kostensparend
Der eigentliche Scanvorgang läuft dabei in Sekundenschnelle ab, detailreiche Dokumente werden mit hohen Punktdichten von bis zu 600 dpi gespeichert. Ebenfalls Teil des Digitalisierungsprojektes ist die Ergänzung der Scans um bibliographische und technische Angaben sowie Daten zur inhaltlichen Struktur. So werden auch Einbände, Buchrücken oder Besitznachweise erfasst.
Auf diese Weise lassen sich Urkunden, Schriftstücke und Bücher problemlos und in hoher Qualität für die Nachwelt bewahren. Um die Behandlung der zu scannenden Objekte so schonend wie möglich zu machen, arbeiten Andreas Mälck und sein Team eng mit den Kollegen der Bestandserhaltung zusammen. Durch die Tipps der Restauratoren können Probleme beim Scannen rechtzeitig entdeckt oder präventiv vermieden werden, bevor ein Werk ernsthaft Schaden nimmt.
Mit der digitalen Archivierung von Schriftstücken im geschäftlichen Kontext setzt sich übrigens unser E‑Book „7 Tipps für die Archivierung von Dokumenten” auseinander.