Christian Pudzich
30. Juli 2015
Wis­sens­ar­beit fin­det im digi­ta­len Zeit­al­ter nicht mehr nur am Schreib­tisch im Büro statt. Mobi­li­tät und Fle­xi­bi­li­tät gewin­nen an Bedeu­tung. Doch was bedeu­tet das Thema agi­les Arbei­ten für die Anfor­de­run­gen an die Unternehmens-IT?

Gehö­ren Sie auch zu den Men­schen, die mor­gens bzw. abends auf dem Weg ins oder vom Büro mit dem obli­ga­to­ri­schen Ver­kehrs­stau zu kämp­fen haben? Dann mögen Ihnen Aus­sa­gen, in denen die star­ren Arbeits­zeit­mo­delle schon bald nicht mehr exis­tie­ren, Ver­wun­de­rung in die Augen trei­ben. Fast wöchent­lich sind in diver­sen Wirt­schafts­me­dien Über­schrif­ten wie „Die Büro­welt im Wan­del“ oder „Die Fle­xi­bi­li­sie­rung der Arbeit nimmt zu“ zu lesen und klin­gen – zumin­dest für den Berufs­ver­kehr-Geplag­ten – wie ein weit ent­fern­tes Zukunfts­sze­na­rio. Aber ist dem so? Oder haben Sie viel­leicht auch schon ein­mal im Stau ste­hend Ihre E‑Mails auf dem Handy abge­ru­fen? Falls ja: Will­kom­men in der Arbeits­welt von morgen!

Fest steht, dass unsere Arbeits­wei­sen sich durch den Ein­zug von Lap­top, Tablet und Smart­phone in die Unter­neh­men bereits mas­siv ver­än­dert haben. Und diese Ent­wick­lung wird laut dem Fraun­ho­fer-Insti­tut für Arbeits­wirt­schaft und Orga­ni­sa­tion wei­ter zuneh­men: „Die Digi­ta­li­sie­rung ist ein wesent­li­cher Trei­ber, der die Arbeits­sys­teme in der Wirt­schaft ver­än­dert“, sagte Prof. Wil­helm Bauer, Lei­ter des Fraun­ho­fer IAO, anläss­lich einer Fach­ver­an­stal­tung von Kyocera im Mai die­ses Jah­res. „In Zukunft wer­den Men­schen ihre Arbeit noch selbst­be­stimm­ter durch­füh­ren kön­nen. Der Mit­ar­bei­ter kann dann ent­schei­den, ob er um die Ecke im Café arbei­tet, daheim am Couch­tisch oder ob er doch noch ins Büro kom­men möchte, um sich mit ande­ren per­sön­lich auszutauschen.“

IT kommt Schlüs­sel­rolle zu

Für Wil­helm Bauer steht der­weil fest, dass der IT eine Schlüs­sel­rolle zukommt, diese fle­xi­blen und dyna­mi­schen Arbeits­wei­sen zu ermög­li­chen: „Wir ste­hen gerade an der Schwelle zu einem digi­ta­len Wan­del der Büro- und Wis­sens­ar­beit. Unter­neh­mens­ab­läufe wer­den immer digi­ta­ler und die Bereit­stel­lung von Infor­ma­tio­nen oder Doku­men­ten gewinnt an Rele­vanz. Aus die­sem Grund bil­det die IT den Kern die­ser Trans­for­ma­ti­ons­pro­zesse in den Unter­neh­men.“ Diese Trans­for­ma­tion umfasst neben der Bear­bei­tung und Wei­ter­lei­tung von Doku­men­ten vor allem die Opti­mie­rung und Straf­fung von Doku­men­ten­ma­nage­ment­pro­zes­sen – Auf­ga­ben, die tra­di­tio­nell in den Ver­ant­wor­tungs­be­reich der IT fallen.

Da dem so ist, ist es wich­tig den CIO noch stär­ker als bis­her in die Unter­neh­mens­ent­schei­dun­gen und ‑stra­te­gien ein­zu­bin­den. Dies hat vor allem vor dem Hin­ter­grund Rele­vanz, dass es bei der Ein­füh­run­gen von fle­xi­blen Lösun­gen nicht nur tech­ni­sche Bar­rie­ren zu über­win­den gilt: Unter­neh­men soll­ten sich zusätz­lich auf pro­zess­be­zo­gene Maß­nah­men wie die feh­lende Trans­pa­renz der Abläufe kon­zen­trie­ren. Die Anpas­sung und Kon­so­li­die­rung der eigent­li­chen Pro­zesse auf orga­ni­sa­to­ri­scher Ebene ist eben­falls ein ent­schei­den­der Hebel, um das Opti­mie­rungs­po­ten­zial voll aus­zu­schöp­fen. Diese Aspekte wer­den aller­dings oft­mals von der IT unterschätzt.

Um Geschäfts­pro­zesse zu opti­mie­ren, ist eine enge Koope­ra­tion von IT- und Fach­ab­tei­lun­gen unum­gäng­lich. Diese trauen der IT die Pro­zess­op­ti­mie­rung aber nicht immer zu. Umge­kehrt monie­ren die IT-Ent­schei­der die feh­lende Unter­stüt­zung des Manage­ments und tun sich mit der Viel­zahl unter­schied­li­cher Ansprech­part­ner in den ver­schie­de­nen Unter­neh­mens­be­rei­chen und der dar­aus resul­tie­ren­den Kom­ple­xi­tät schwer. Hier kann die Ein­bin­dung eines exter­nen Dienst­leis­ters hel­fen, Vor­be­halte abzu­bauen. Die Mög­lich­kei­ten, die sich dadurch für das Gesamt­un­ter­neh­men erge­ben, sind enorm: Allein um die Zeit auf dem Weg ins Büro bes­ser zu nutzen.

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